Der Graue Star (Katarakt) ist eine Trübung der menschlichen Linse und gehört zu den häufigsten Erkrankungen der Menschheit. Mit den folgenden Ausführungen möchten die Ärzte des augenzentrums Sissach Ihnen kurz aber informativ erklären, wie es zum Grauen Star kommt und wie dieser heutzutage behandelt wird.
Der Graue Star schränkt den Lichteinfall in das Auge ein und führt damit zu einer Verschlechterung der Sehleistung. Erste Anzeichen sind unter anderem oft eine Verminderung der Sehschärfe und eine erhöhte Lichtempfindlichkeit (Blendung). Bei der Behandlung des Grauen Stars wird die trüb gewordene Linse durch eine klare Kunstlinse ersetzt.
Dieser Eingriff gehört zu den weltweit am häufigsten durchgeführten Operationen. Heutige Technologien und Methoden ermöglichen ein sicheres und weitgehend schmerzfreies Operieren, meist in lokaler Betäubung mit Tropfen. Die Erholungszeit nach dem normalerweise ambulant durchgeführten Eingriff ist sehr kurz. Bei der zu implantierenden Kunstlinse gibt es heutzutage eine grosse Auswahl an Linsen mit unterschiedlichen optischen Eigenschaften.
Für den Operationserfolg sind nebst der Erfahrung des Operateurs eine umfassende Information sowie eine individuelle Beratung des Patienten unabdingbar. Eine vertrauenvolle Arzt–Patienten-Beziehung ein Schlüsselfaktor.
Gerne beraten wir Sie im Rahmen Ihrer Konsultation ausführlich über den Eingriff und stehen Ihnen für all Ihre Fragen als zuverlässiger und kompetenter Partner mit Rat und Tat zur Seite!
Der Graue Star, auch die Katarakt genannt, ist die Trübung der menschlichen Linse. Die klare menschliche Linse ist für die Erstellung eines scharfen Bildes im Auge verantwortlich. Eine trübe Linse kann diese Aufgabe nicht mehr richtig wahrnehmen. Ähnlich wie durch ein schmutziges Fenster oder eine milchige Scheibe ist die Welt nicht mehr deutlich zu erkennen. Grundsätzlich handelt es sich beim Grauen Star um einen normalen Alterungsprozess, der wie die Entwicklung von grauen Haaren bei jedem Menschen früher oder später einsetzten kann. Unbehandelt führt die immer stärker werdende Trübung zur Erblindung.
Symptome
Ein Grauer Star führt oft zu einer Verschlechterung der Sehschärfe, wobei diese typischerweise sehr langsam über Monate bis Jahre voranschreitet. Oft hat der Patient den Eindruck, dass die Brillenkorrektur nicht mehr richtig stimmt oder das Sehen wird wie durch ein Milchglas hindurch empfunden. Viele Patienten fühlen sich auch durch eine verstärkte Lichtempfindlichkeit (Blendung) gestört. Dies zeigt sich vor allem nachts beim Autofahren, indem das Licht der Scheinwerfer entgegenkommender Autos Lichtkreise aufweist und stark blendet. Auch die Farbwahrnehmung kann gestört und das Kontrastsehen vermindert sein.
Ursachen
In der Mehrheit der Fälle ist der Graue Star das Ergebnis eines natürlichen Alterungsprozesses der menschlichen Linse. Es handelt sich also nicht im eigentliche Sinne um eine Erkrankung sondern um eine Alterserscheinung, die sich meist erst nach dem 60. Lebensjahr bemerkbar macht. Bestimmte Medikamente (z.B. Kortison), Verletzungen oder Entzündungen des Augen sowie verschiedene Stoffwechselkrankheiten (z.B. Diabetes) können ebenfalls einen Grauen Star verursachen.
Heutzutage existieren künstliche Linsentypen mit vielfachen, zum Teil unterschiedlichen optischen Eigenschaften. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es möglich, ein Sehergebnis zu erzielen, das Ihren persönlichen Wünschen optimal entspricht und zur Steigerung Ihrer Lebensqualität beiträgt. Spezifische Messungen mit Präzisionsgeräten und ein persönliches Beratungsgespräch garantieren, dass die für Sie beste Lösung angeboten werden kann.
Durch Ihren Beruf oder Ihr Freizeitverhalten können sich weitere wichtige Aspekte ergeben, die bei der Auswahl der Linse berücksichtigt werden müssen. Es gilt, vor dem Eingriff die eigenen Erwartungen an das Sehen nach der Operation zu disktuieren. Wünschen Sie sich im Alltag die grösstmögliche Brillenunabhängigkeit zu erreichen und nehmen dafür gewisse Abstriche in der Sehqualität in Kauf oder sind Sie es gewohnt, Brille zu tragen und es macht Ihnen nichts aus, dies auch nach der Operation weiterhin zu tun? Kunstlinsen bestehen aus Materialien, die vom Körper bestens angenommen werden und im Auge nicht spürbar sind. Diese Linsen verbleiben zeitlebens im Auge und werden in der Regel nicht ausgetauscht. Es sind keine Allergien oder Unverträglichkeiten gegen die heute verwendeten Linsenmaterialien bekannt.
Standardlinse
Die Standardlinse besteht aus hochwertigem Material. Durch das Entfernen der natürlichen trüben Linse und das Einsetzen einer Standardlinse wird eine gute Sicht in die Ferne oder auf Wunsch auch in die Nähe hergestellt. Die Alterssichtigkeit und eine eventuell bestehende Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) werden mit diesen Linsentypen nicht korrigiert. Daher wird in der Regel nach der Operation eine Lesebrille oder eine Gleitsichtbrille getragen. Die Standardlinse besitzt einen konventionellen UV-Filter, jedoch keine weitergehenden Funktionen, die die Sehqualität und/oder den Sehkomfort zusätzlich verbessern. Die Kosten werden in der Regel vollständig von der Krankenversicherung übernommen.
Linsen mit Zusatzfunktionen
Linsen mit Zusatzfunktionen verfügen analog zu den Standardlinsen über eine Einstärken-Korrektur (entweder für die Ferne oder für die Nähe), weisen aber noch zusätzliche Funktionen auf. Sehr häufig implantiert werden sogenannte asphärische Blaulichtfilterlinsen. Der zusätzliche Filter für kurzwelliges Licht schützt die Netzhautmitte vor den möglicherweise schädlichen Wellenlängen des Sonnenlichts. Dieser in die Kunstlinse zusätzlich eingebaute Filter ersetzt jedoch nicht das Tragen einer Sonnenbrille. Durch die asphärische Optik der Linse kommt es zu einem verbesserten Kontrastsehen insbesondere bei schlechten Lichtbedingungen. Linsen mit asphärischer Zusatzfunktion verursachen Zusatzkosten, die nicht von der Krankenversicherung übernommen werden (Selbstzahlerkosten).
Multifokale Spezial-Linse
(Nah-Fern-Funktion)
Die multifokale Spezial-Linse besitzt unterschiedliche Korrekturzonen für die Nähe (Lesen), für mittlere Distanzen (Computer) und für die Ferne (Autofahren, Fernsehen). Sie korrigiert also auch die Alterssichtigkeit und ermöglicht damit im Alltag eine grosse Brillenunabhängigkeit. Heute werden verschiedene multifokale Spezial-Linsen angewendet: so werden je nach Bedürfnis des Patienten Trifokale Linsen oder Linsen mit einem erweiterten Fokus empfohlen. Die Technologie der Multifokallinsen erreicht nicht nicht Abbildungsqualität, welche der Patient aus jüngeren Jahren von seiner natürlichen Linse gewohnt ist. Auch im Vergleich zu Einstärkenlinsen (z.B. asphärische Blaulichtfilterlinsen) haben Multifokallinse gewisse optische Nachteile. Die Brillenunabhängigkeit kommt also zum Preis gewisser Einschränkungen in der Qualität des Sehvermögens. Dies erfordert eine eigehende Aufklärung des Patienten vor dem Eingriff. Welche Linse für Ihre persönlichen Bedürfnisse am besten geeignet ist, bespricht Ihr Chirurg gerne mit Ihnen. Nach der Operation mit Implantation einer multifokalen Spezial-Linse folgt eine Phase der Angewöhnung an die neuen Seheindrücke, die mehrere Wochen bis Monate in Anspruch nehmen kann. Sofern eine multifokale Spezial-Linse gewählt wird, so muss diese für ein optimales Sehergebnis an beiden Augen implantiert werden. Bei Tätigkeiten, die hohe Anforderungen an das Sehvermögen stellen, wie beispielsweise das Lesen von klein gedruckten Texten oder das Autofahren bei Regen oder in der Nacht, kann weiterhin eine Brille nötig sein. Multifokale Spezial-Linsen verursachen Zusatzkosten, die nicht von der Krankenversicherung übernommen werden (Selbstzahlerkosten).
Torische Spezial-Linse
(bei Hornhautverkrümmung)
Zur Korrektur einer höhergradigen Hornhautverkrümmung kann eine torische Spezial-Linse, die die individuelle Hornhautverkrümmung des Auges ausgleicht, eingesetzt werden. Nach der Operation wird eine Brille meist nur noch für die Nähe (beispielsweise beim Lesen oder beim Arbeiten am Computer) benötigt. Torische Spezial-Linsen verursachen Zusatzkosten, die nicht von der Krankenversicherung übernommen werden (Selbstzahlerkosten).
Der Graue Star
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"Der graue Star" als PDF-Datei herunter.
Führen Sie bitte die notwendige Tropfbehandlung am Tag vor der Operation durch.
Ankunft und OP-Vorbereitung
Am Tag Ihrer Operation finden Sie sich zu der angegebenen Zeit an Ihrem Operationsort (OP-Zentrum Bahnhof Basel oder der Tagesklinik Kantonsspital Liestal) ein. Da Sie direkt nach der Operation nicht Auto fahren dürfen, bitten wir Sie, nicht mit dem eigenen Auto anzureisen. Wir empfehlen Ihnen, eine Begleitperson mitzubringen. Die Nutzung des öffentlichen Verkehrs ist nach der Operation möglich, idealerweise aber in Begleitung. Im Operationsstandort werden Sie vom Pflegepersonal empfangen und mit Tropfen vorbereitet. Anschliessend werden Sie in den Vorraum des Operationssaals begleitet, wo Sie auf eine Operationsliege gebettet werden. Für die Operation können Sie Ihre Kleider anbehalten.
Die Anästhesie
Im Normalfall wird die Operation des Grauen Stars in Tropfbetäubung durchgeführt, d.h. die Augenoberfläche wird mit Hilfe von Augentropfen unempfindlich gemacht. In seltenen Fällen kann der Eingriff bei Patientenwunsch am Kantonsspital Liestal auch in Vollnarkose erfolgen. Sie werden zudem zu Ihrer Sicherheit während des ganzen Eingriffs von Anästhesie-Fachkräften mitbetreut und überwacht. Sollten Sie nervös oder unruhig sein, informieren Sie uns bitte, damit Ihnen etwas zur Beruhigung gegeben werden kann.
Der Eingriff
Auf der Liege werden Sie in den Operationssaal gebracht, wo durch ein erfahrenes Team die letzten Vorbereitungen getroffen werden. Es erfolgt die Desinfektion der Haut um das Auge herum und des Auges selber. Der Operateur legt Ihnen ein steriles Tuch über Ihren Kopf, das Atmen darunter kann problemlos erfolgen. Damit das Auge während dem Eingriff offen bleibt, wird ein sogenannter Lid-Halter eingesetzt. Während des Eingriffs bittet Sie Ihr Operateur, ruhig zu liegen und Ihre Hände nicht mehr zum Kopf zu führen. Sie werden bei Bewusstsein sein und somit Geräusche und Stimmen hören. Sie können jederzeit mit dem Chirurgen reden, sollten aber den Kopf dabei stets ruhig liegen lassen.
Direkt nach dem Eingriff
Nach dem Eingriff werden Sie vom Pflegepersonal in Emfpang genommen. Ihr operiertes Auge ist mit einem Watteverband zugedeckt, den Sie bitte bis zum Nachkontrolltermin im augenzentrum Sissach am Folgetag auf dem Auge belassen. Er dient dem Schutz des Auges. Nachdem Sie sich etwas erholt haben, dürfen Sie nach Hause gehen. Wir empfehlen Ihnen, eine Begleitperson zu organisieren, welche Sie nach Hause begleitet. Ihr gesamter Aufenthalt am OP-Zentrum Bahnhof Basel oder am Kantonsspital Liestal dauert ca. 2–3 Stunden.
Bei der ersten Nachkontrolle einen Tag nach der Operation im augenzentrum Sissach nehmen wir Ihnen Augenverband ab. Nach der Untersuchung erhalten Sie weitere Informationen und Augentropfen für die Nachbehandlung. Ein zweiter Untersuchungstermin zur Kontrolle des Heilungsverlaufs erhalten Sie ungefähr eine Woche nach der Operation bei uns in der Praxis, bei dieser Untersuchung wird die Pupille mit Augentropfen erweitert.
In der Regel werden Sie bereits in den ersten Tagen nach der Operation eine wesentliche Verbesserung Ihres Sehvermögens bemerken. Bei der Abschlusskontrolle, wenige Wochen nach der Operation, wird Ihnen, sofern nötig, eine neue Brille verschrieben.
Führen Sie bitte die notwendige Tropfbehandlung am Tag vor der Operation durch.
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